Das Dorf Fahiako

Fahiako, ein Dorf in der Eastern Region am Fuße der Aburi-Mountains, besteht aus 15 Dorfteilen, die sich über ein Areal auf einer Länge von ca. 5-6 km hinziehen. Hier leben ca. 1.200 Menschen, von denen ca. die Hälfte Kinder im Alter bis zu 15 Jahren sind.
Bei unserem Besuch in 2017 berichteten uns die Bewohner*innen, dass es in Fahiako kein sauberes Trinkwasser gäbe und die Bevölkerung das benötigte Wasser aus einem kleinen Flüsschen verwenden muss. Wir erfuhren zudem, dass die nächste Schule circa 2 Stunden Fußweg entfernt von Fahiako gelegen ist und dass der Weg dorthin über teilweise schwieriges Gelände führt, dass in der Regenzeit oft schwer passierbau ist. Daher lag die Einschulungsrate zur Zeit unseres Besuchs bei lediglich 25%.
Die nächstgelegenen Gesundheitseinrichtungen sind ein Gesundheitszentrum in ca. 10 km Entfernung sowie zwei Krankenhäuser in 25 km bzw. 35 km Entfernung. Eine Stromversorgung gibt es nicht, sie endet circa 10 km entfernt vom Dorf.
Ihre größten Wünsche, so die Dorfbewohner*innen, seien sauberes Trinkwasser und eine Schule für die Kinder. Diese Wünsche konnten durch die Zusammenarbeit von APAP e.V mit der örtlichen NRO ADA (Arena for Development Advoctes) und der Bevölkerung von Fahiako in der Zeit von Juni 2021 bis Januar 2024 erfüllt werden.

Primarschul- und Brunnenbau in Fahiako
Da sich die Mittelakquise während der Coronapandemie schwierig gestaltete, musste der Schulbau in drei Bauabschnitte unterteilt werden:

1. Bauabschnitt:
Bau von 5 Klassenzimmern und einem Lehrerzimmer mit integriertem Materialraum sowie 3 Toiletten

In ersten Bauabschnitt war der Bau von 4 Klassenräumen und einer Toilettenanlage mit 5 Toiletten geplant.
Nach der Rodung des Baugeländes im Juni 2021 wurde ein Brunnen gebohrt. Die Brunnenbohrung vor Beginn des Schulbaubeginns war notwendig, da ansonsten nicht genügend Wasser für die Baumaßnahme zur Verfügung gestanden hätte. Durch den Bau des Brunnens gab es jedoch nicht nur ausreichend Wasser für den Schulbau, sondern auch zum ersten Mal sauberes Trinkwasser für die Bevölkerung.

Nach dem Kauf des Materials, welches mit einem kleinen LKW ins Dorf transportiert wurde - für große war die Straße ins Dorf zu eng und ihr Zustand zu schlecht -, konnten die Bauarbeiten beginnen. Aus dem angelieferten Sand und Zement sowie Wassre wurden Ziegel gegossen und zum Trocknen in die Sonne gelegt. Gleichzeitig wurde das Areal für den Schulbau abgesteckt.

Die erste Phase des Schulbaus begann Anfang Juli. Es wurde ausgeschachtet und anschließenden der Sockel aus den zuvor hergestellten Steinen errichtet. Der Rohbau der Schule, der Mitte Juli begann, war Mitte September fertiggestellt.

Ende September begannen die Arbeiten am Dach. Diese mussten aufgrund von Starkregenfällen zeitweise unterbrochen werden, so dass das Dach erst Ende Oktober fertiggestellt war.

Zeitgleich mit dem Dach wurde die Toilettenanlage gebaut. Geplant war eine Toilettenanlage mit fünf Toiletten für die Schüler*innen. Gebaut werden konnten vorerst nur drei, da die Arbeiter bei Ausschachten für die weiteren beiden Toiletten im Erdreich auf massiven Fels stießen.

Bei einem Besuch unseres Projektkoordinators Paul Anderson in der zweiten Oktoberhälfte stellte dieser fest, dass das Schulgebäude statt der geplanten vier Klassenräume insgesamt 5 Klassenräume und ein Lehrerzimmer mit integrierten Materialraum aufwies. Trotzdem waren die Ausgaben im Rahmen des zuvor aufgestellten Kostenplans geblieben.
Bevor der Anstrich der Schule vorgenommen wurde, erfolgte Mitte November eine Inspektion durch ein Team der Municipal Assembly, welches den Rohbau auf etwaige Fehler untersuchte.

Ab Mitte Dezember erfolgte der Innen- und Außenanstrich der Wände und der Einbau der Türen und Fenster.
Nach ihrer Fertigstellung Anfang Januar 2022 wurde die Schule am 12. Januar schriftlich an die Municipal Assembly übergeben, die dies mit einem Schreiben vom 13. Januar akzeptierte.

2. Bauabschnitt:
Anbau des 6. Klassenraumes, 2 weiterer Toiletten und 2 Urinale

Der Weiterbau der Schule begann am 16.11.2022 mit dem Kauf der benötigten Baumaterialien und deren Transport nach Fahiako..
Ende November wurde der Bereich für den Anbau des letzten Klassenzimmers sowie für die beiden noch fehlenden Toiletten und die zwei Urinale ausgeschachtet und die Fundamente errichtet.
Anfang Dezember begann der Rohbau des 6. Klassenzimmers und der restlichen Toilettenanlage – beides war Ende Januar fertiggestellt.

Ein kleines Problem ergab sich beim Bau des letzten Klassenraums. Im Boden des Raumes befand sich ein großer Felsbrocken, der von Helfern aus dem Dorf mit Hacken zertrümmert und anschließend komplett beseitigt wurde. Danach konnte der Boden gegossen werden.

Im Februar wurde das Dach errichtet und Fenster und Türe eingebaut. Anschließend wurde alle neu errichteten Gebäude mit einem Anstrich versehen. Ende März 23 waren die Arbeiten abgeschlossen und die Schule komplett.

Am 30. März 23 wurde auch der Anbau an die Municipal Assembly übergeben und von dieser bestätigt.

3. Bauabschnitt:

Die Arbeiten begannen in der ersten Julihälfte 2023. Um das Schulgelände besser begehbar zu machen und evtl. Unfallgefahren für die Kinder zu beseitigen, musste es begradigt werden. Dies geschah am 14. Und 15. Juni durch den Einsatz eines Raupenfahrzeuges.

Gleichzeitig wurden die Materialien zur Herstellung von luftgetrockneten Ziegeln für die Erosionsmauer gekauft.  Da die Straße zum Ende der Regenzeit aufgeweicht war hatten der gemietete LKW und auch die Handwerker Probleme die Baustelle zu erreichen. Zudem wurde die Trocknungszeit der Ziegel durch die hohe Luftfeuchtigkeit verlängert.

Ein weiteres „regenbedingtes Problem“ trat beim Bau der Erosionsmauer auf.  Der Bau dieser Mauer war notwendig, um in der Regenzeit ein Wegschwemmen des Erdreiches vom Schulgelände zu verhindern. Die Arbeiten daran begannen Ende August mit dem Ausheben einer mehrere Meter langen Rinne, in die die Steine einbetoniert werden sollten. Leider mussten die Ausschachtungsarbeiten wiederholt werden, da ein heftiger Sturzregen den Aushub in die ausgehobene Rinne zurückschwemmte.

Ende September und damit rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres im Oktober waren die Arbeiten beendet

Unterrichtsbeginn Oktober 2023

Die Einschreibung der Schüler*innen in ihre neue Primarschule begann am 17. Oktober Die Municipal Assembly, die die Ausstattung der Schule übernommen hatte, hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Klassenräume mit Mobiliar ausgestattet, einen für die erste Klasse und einen für die erste Vorschulklasse. Die Ausstattung der weiteren Klassenräume wird nach und nach erfolgen.
Gleichzeitig entsandte der Ghana Education Service eine männliche und eine weibliche Lehrkraft an die Primarschule von Fahiako und der Unterricht konnte fristgemäß beginnen.